Dipl.Wi.-Ing Dr. Gereon Friederes, Managing Director


1. Warum gibt es marketmind überhaupt?

„Einerseits war ich schon sehr früh selbstständig, weil ich bereits meine Stelle an der Wirtschaftsuniversität Wien durch Drittmittel von Forschungspartnern mitfinanziert habe. Auf diese Art und Weise ist auch der wichtige Kontakt zu Mercedes damals entstanden. Zum anderen hat mir bereits während des Studiums die Teamarbeit mit Studienkollegen und Freunden sehr viel Spaß gemacht. Ich wollte auch in meinem Beruf ein inspirierendes und freundschaftliches Arbeitsumfeld realisieren. Das ist eines der größten Vorteile am Selbständig-Sein: sich die Menschen aussuchen zu können, mit denen man den größten Teil des Tages verbringt.“

2. Am Beginn weiß man ja nicht immer wo die Reise hinführt. Gab es bei der Unternehmensgründung aber schon so etwas wie eine Vision?

"Von Vornherein stand schon ein Leitgedanke im Vordergrund: Nämlich das, was wir heute als Premium-Positionierung bezeichnen. Also diesen Markt, bei dem wir aus der damals universitären Perspektive so viel Verbesserungspotenzial in Richtung Qualität, Methodik, Innovation und Inspiration gesehen haben, zu beleben, weiter zu bringen und zu verändern."

3. Die Start-up Tage sind schon länger her, das Unternehmen hat sich aufgrund seiner Qualitätspositionierung unter den Großen im Markt sehr gut etabliert und das Team ist mittlerweile auf fast 40 Mitarbeiter angewachsen. Wie sehen Sie Ihre Rolle heute bei marketmind?

"Es ist eine vielfältige Rolle mit zahlreichen Aufgaben: Unternehmensentwicklung, Strategie, Personalentwicklung oder Weiterbildung sind wichtige Themen. Auf der anderen Seite gehört nach wie vor die direkte Arbeit mit Kunden bei beratungsnahen Projekten oder die permanenten Qualitätssicherung – notwendige Voraussetzung für unsere Premium-Positionierung – zu den zentralen Aufgabenstellungen."

4. Das Team ist die Basis des marketmind-Erfolges. Das Führen der Mitarbeiter ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Geschäftsleitung. Ist die Mitarbeiterführung etwas, wo man durch Erfahrung lernen kann oder sollte diese Fähigkeit als Geschäftsführer quasi angeboren sein?

"Ich habe lernen müssen, zu führen. Meiner Ansicht nach gibt es nicht den EINEN idealen Führungsstil. Ich sehe das Geheimnis der Erfolges eher darin, jeden Mitarbeiter individuell zu motivieren, auf die unterschiedlichen Charaktere einzugehen, jeden einzelnen gezielt zu fördern und zu fordern und persönlichen Freiraum zuzulassen. Bei uns hat jedes Team-Mitglied von Anfang an ein hohes Maß an Verantwortung. Eigeninitiative wird belohnt. Je stärker das Individuum, desto besser das Team. Meine Aufgabe ist es also, jeden Einzelnen hier so stark wie möglich zu machen."

5. Was ist Ihr berufliches Motto? Gibt es so etwas wie ein Leitbild?

"An meinem Arbeitsplatz befindet sich ein Zitat des amerikanischen Schauspielers Danny Kaye, das lautet: „Es gibt zwei Möglichkeiten, Karriere zu machen: Entweder leistet man wirklich etwas, oder man behauptet, etwas zu leisten. Ich rate zur ersten Methode, denn hier ist die Konkurrenz bei weitem nicht so groß.“

Deswegen geben wir auch keine Pressekonferenzen (lacht). Nein, im Ernst: Das erinnert mich daran, dass harte Arbeit und die Orientierung an der Sache letztlich immer zum Erfolg führen."

6. Stichwort: „Keine Pressekonferenzen“. Marktforschung wird oftmals damit verbunden, dass Experten in den Medien erklären, was gerade angesagt ist. Provokant gesagt: Wieso sind Sie als einer der führenden Marktforschungspartner Österreichischer Top-Unternehmen eher selten zu sehen?

"Wir wollen von innen heraus noch stärker werden. Darauf liegt daher auch der Fokus unserer Geschäftsführung. Die „Werbung“ machen dann netterweise unsere Kunden für uns. Wir haben ewig nicht mehr aktiv akquiriert und sind trotzdem in den letzten 3 Jahren durchschnittlich um 20% pro Jahr gewachsen.

Auf der anderen Seite liegt es wohl auch an unserem Angebotsportfolio. Wir machen keine politische Meinungsforschung, mit der man sehr schnell Medienpräsenz erreicht, und wir arbeiten auch nicht für politische Parteien. Wir sind vor allem bei unternehmensstrategischen Aufgabenstellungen eingesetzt. Unsere Empfehlungen hierzu gehören nicht in die Medien, zumindest nicht zu dem frühen Zeitpunkt, wo wir daran arbeiten. Oft werden wir auch mit sehr komplexen Fragestellungen betraut und unserer Lösungswege sind ebenfalls nicht immer für breite Öffentlichkeiten verständlich."

7. Wie könnte ein Szenario Marktforschung im Jahr 2020 denn aussehen?

"Es wird zwei gegenläufige Trends geben. Auf der einen Seite konsequente Standardisierung, Automatisierung und Kostenreduktion durch Global Sourcing. Das ist der Weg, den die großen internationale Player wie die GfK oder Nielsen heute schon eingeschlagen haben und sicher bis 2020 konsequent fortsetzen werden. Auf der anderen Seite als Gegenpol der marketmind-Weg, also individuelle Problemlösungen, Methodenvielfalt, punktgenaue Datenerhebung und Verschmelzung von Marktforschung mit überlegenem Marketing-Know-how. Das ist datengestützte Beratung im besten Sinne. Allerdings auch zu entsprechenden Preisen, denn maßgeschneiderte Designerware kostet in der Erstellung eben ein Vielfaches im Vergleich zu Produkten „von der Stange“.

Gleichzeitig erhält die Analyse von bereits vorhandenen Sekundärdaten bis 2020 einen immer größeren Stellenwert: Datenquellen wie CRM-Tools, Social Networks, 1to1-Kommunikation mit Konsumenten (z.B. über Web) werden heute ausgesprochen rudimentär analysiert. Durch intelligente Analyse verbunden mit großem Marketing-Know-how lässt sich da viel mehr herausholen. Unter dem Stichwort „Modelling“ liefern wir hier heute bereits Entscheidungsgrundlagen für internationale Konzerne. Aktuell bauen wir unser Team an „Modellern“ aus, in dem wir weitere Technische Mathematiker und Statistiker rekrutieren, die eng mit unseren Marketing-Spezialisten zusammenarbeiten."

8. Kommen wir zum privaten Bereich, wie sieht es mit sportlichen Aktivitäten aus? Bleibt in der Freizeit noch Raum für körperlichen Ausgleich?

"Sport heißt für mich vor allem Interesse an Ballsportarten. Ich bevorzuge Sport, wo es eine Interaktion mit einem Sportpartner oder mehreren Mitspielern gibt. Ausdauersport, bei dem man alleine läuft oder Rad fährt, liegt mir nicht. Ich brauche jemanden, mit dem ich mich messen kann. Landhockey, Tennis, Fußball oder Squash sind meine Sportarten. An Mannschaftssportarten gefällt mir der „erzieherische Effekt“ – das man versteht, dass man als Team gewinnt oder verliert. Das gilt auch für marketmind: Entweder wir gewinnen alle gemeinsam oder wir verlieren alle gemeinsam."

9. Welche kulturellen Interessen stehen im Vordergrund? Ist das berühmte Buch am Nachtkästchen ein Thema?

"Ich bin viel beruflich mit dem Auto unterwegs. Deshalb ist es eher das Hörbuch, das mir regelmäßig die Autofahrten verkürzt. 'Drachenläufer' von Khaled Hosseini hat mich dabei am meisten beeindruckt und tief emotional berührt. Ein wundervoller Roman über eine ungleiche Freundschaft zweier Jungs in Afghanistan, eine komplexe Vater-Sohn-Beziehung und den Versuch einer Wiedergutmachung eines Verrates. Großartig durchkonstruiert, ergreifend geschrieben und so ganz nebenbei auch ein faszinierender Einblick in die Kultur und jüngere Geschichte Afghanistans."

10. Was ist für Sie Luxus?

"Luxus ist für mich, das zu tun, was man gerne tut. Die eine Hälfte der Gesellschaft hat das Problem, dass sie nicht das Geld hat, das zu tun, was sie gerne tun würde. Für die andere Hälfte liegt die Herausforderung darin, die Zeit zu haben, das zu tun, was man gerne tut. Luxus besteht darin, beides zu haben."

11. Angenommen Sie würden einen Tag Zeit geschenkt bekommen. Wie würden Sie die 24 Stunden ausfüllen?

"Mein Traumtag würde so aussehen: Aufwachen, die Sonne scheint, Kaiserwetter, Neuschnee, keine kurzfristigen Verpflichtungen, keine Termine, keine Deadlines. Dann würde ich die Familie ins Auto packen, losfahren ins nächste Skigebiet und dort einen herrlichen Tag verbringen."

 

 

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